1681 wird das Doppelhaus urkundlich erstmals erwähnt, es gehörte ursprünglich zum Idhof, einem der fünf Lehenshöfe des Kloster Marienberg im Vinschgau - Südtirol
1758 erbaute der Gerichtsschreiber und Handelsmann Edmund Kirschner mit seiner Frau M. Katharina Zangerl, Tochter des Dorfrichters und Zolleinnehmers Christian Zangerl, das sogenannte „Große Haus im inneren Dorfe“. In den folgenden Jahren entstanden im stattlichen Handelshaus herrliche Paznauner Stuben mit Inschriften, die vom damaligen Gott gefälligen Leben und dem Streben auf das Seelenheil im Jenseits zeugen.
1759 Älteste Paznauner Bauernstube von Ischgl mit der Inschrift im Türrahmen „Quo Vadis ? Mori“
1765 Ischgler Stube mit der Inschrift im Türrahmen „O Gott und Herr zu deiner Ehr“
1766 Dorfstube Alt Paznaun mit der Inschrift in Tür- und Fensterrahmen „Es kommt der Tod – Darauf das G’richt – Höll oder Himmel – warten auf Dich – und dies o Mensch dau’rt ewiglich“
1767 Handelsherrenstube mit der Inschrift im Türrahmen „Memento Exitus Tui“
1789 erwarb der Ischgler Handelsmann Franz Anton Lechleitner den oberen Hausanteil, Nr. 12. Seine Söhne waren Josef Franz Adam, Handelsmann in Prag und Johann Nikolaus ebenfalls Handelsmann in Prag. Dieser sogenannte „Prager Herr“, der im Alter noch oft nach Ischgl in das „Große aus im inneren Dorfe“ in die Sommerfrische kam und dort in der Handelsherrenstube wohnte, war für seine Heimatgemeinde Ischgl zeitlebens sehr wohltätig.
1982
Eröffneten Erwin Cimarolli und seine Frau Margreth (geb. Pöll) das Dorf Cafe Alt Paznaun. Ein Teil der Kellerräume des Hauses wurde unterfangen. Der Aufwand lohnte sich – in ihrem Heimathaus konnte Margret zusammen mit Erwin mit viel Geschick und Einfühlungsvermögen die Räumlichkeiten des Dorf Cafes zu einem Treffpunkt guter Unterhaltung und geselligen Beisammenseins gestalten. Die stetige Schaffenskraft und der Ideenreichtum von Erwin rund um die Kultur und die Tradition seiner Heimat – Ischgl und Paznaun – waren die Säulen für eine ganz besondere traditionelle Atmosphäre die im Dorf Cafe viele Gäste begeisterte.
1990
Erfolgte dann der große Schritt – das teilweise baufällige Handelshaus wurde abgetragen und zur Gänze neu aufgebaut, wobei die äußere Form des Hauses möglichst beibehalten wurde. Entwurf, Planung und Ausführung erfolge von Architekt Dipl.-Ing. Peter Schillfahrt. Das neue „Große Haus im inneren Dorfe“ beheimatet heute den Gasthof Alt Paznaun. Vom alten Dorf Cafe aus dem Jahre 1982 wurden Hölzer und Balken ausgebaut und wieder an der selben Stelle im Untergeschoss im neuen Dorf Cafe eingebaut. Zusätzlich wurde eine 300 Jahre alte Almhütte aus dem Lechtal erworben, die zur Gänze im Dorf Cafe eingebaut wurde.
Ein besonderes Ambiente erwartet die Gäste des Gasthofes aber auch in den mit Sorgfalt und Genauigkeit aus dem alten Haus ausgebauten und im Restaurant im 1. Stock sowie im mittleren Teil des Dorf Cafes wieder eingebauten Paznauner Stuben aus den Jahren 1756 - 1768. Mit eingebaut sind die original Tür- und Fensterstöcke, deren Inschriften bereits Erwähnung fanden. Vier hochwertig künstlerisch verzierte Zirbenholz Stuben in einem Haus sind eine kulturelle Bereicherung von unschätzbarem Wert.
Darüber hinaus animierte die heimische Kunst und Kultur die Familie Cimarolli immer wieder, diese in ihren Gasthof mit einfließen zu lassen. Zahlreiche Bild- und Texttafeln über interessante historische Begebenheiten sowie Arbeitsgeräte der Bergbauern von früher, Reproduktionen vom Paznauner Künstler Prof. Mathias Schmid sowie Schnitzarbeiten von Paznauner und Grödner Holz Schnitzmeistern zieren die Lokale und Räumlichkeiten im Gasthof. Besondere Bewunderung verdient die „Keramik-Gemäle-Galerie“ – ein dekorativ-farbenfrohes Historienband in Ton vom Ischgler Künstler Paul Zangerl – welche man im Treppehaus des Gasthofes besichtigen kann.
Der Gasthof wird als Familienbetrieb weitergeführt unter dem Motto:
„Für den Gast Traditionelles bewahren – mit zeitgemäßer und ehrlicher Dienstleistung überzeugen“